Fallbeispiel: Massive Setzungsrisse am Kirchenschiff

Stabilisierungsgründung der Pfarrkirche St. Stephan


Massive Setzungsschäden an der Kirche St. Stephan in Deggendorf OT Seebach
Denkmalgeschützte Kirche St. Stephan in Deggendorf OT Seebach

Setzungsrisse gefährden denkmalgeschützte Kirche

Sichtbare Risse und Abplatzungen am Kirchenschiff
Sichtbare Setzungsrisse und Putzabplatzungen am Kirchenschiff

In der 1736 erbauten katholischen Pfarrkirche St. Stephan in Deggendorf – Seebach (Bayern) kam es zu massiven Setzungsschäden, insbesondere in Form von Setzungsrissen. Mauerwerksrisse durchzogen bereits das Kirchenschiffgewölbe und die Risse und Putzabplatzungen zeigten sich auch an der Außenfassade. Der Erhalt der mit Gemälden und zahlreichen Stuckverzierungen ausgestatteten Kirche war mitsamt der Inneneinrichtung in Gefahr. Mit Netzen mussten die Kirchgänger bereits vor herabstürzenden Stuckornamenten geschützt werden und die Risse vergrößerten sich. Durch das Diözesanbauamt war im Herbst 2008 bereits die Baustatik überprüft worden. Durchgeführte Tiefbohrungen zeigten gravierende Gründungsmängel. Die Grundfesten der Kirche senkten sich ab, da diese auf einer 6 bis 8 m dicken weichen Lehmschicht stand. Archivfunde zeigten, dass das Problem bereits 1908 erkannt wurde. Damals errichtete man zwei große Stützpfeiler aus Schüttbeton an der Westfassade des Kirchenschiffes, die die Kirche stabilisieren und auch Setzungsrisse verhindern sollten. Dies führte jedoch nicht zum dauerhaften Erfolg. Nun musste eine grundsätzliche Problemlösung für die denkmalgeschützte Kirche gefunden werden.

Problemlösung

Nach der ersten Kontaktaufnahme vereinbarte der Kunde mit uns einen für ihn unverbindlichen und kostenlosen Vor-Ort-Termin. Aufgrund der baulichen Situation und der kulturellen Bedeutung des Bauwerkes zogen wir auch die Experten unseres Ingenieurbüros mit hinzu. Die jahrzehntelange Erfahrung und das Interesse unserer Fachleute an historischen Bauwerken und Baudokumentationen war hier für unseren Kunden von großem Vorteil.
Die historisch einwandfreie Lastverteilung des Kirchenbauwerkes hatte sich durch eine im Lauf der Jahrhunderte ergebene Veränderung der Bodentragfähigkeit geändert. In Folge dessen kam es schon vor langer Zeit zu Setzungsbewegungen auf dem weichen Lehmboden. Die vor 100 Jahren nachträglich errichteten Schüttbetonpfeiler behoben dieses Problem jedoch nicht, sondern beeinflussten vielmehr die Baustatik des Gebäudes negativ.

Aufgrund der bereits vorhandenen Bodenanalysen war klar, dass die Kirche durch die bis zu 8 m dicke Lehmschicht hindurch auf festen Boden gegründet werden musste. Hierbei waren unbedingt folgende Anforderungen zu gewährleisten:

  1. Es durfte keinesfalls zu Erschütterungen oder gar einer Anhebung der Kirche kommen, da sonst die Gefahr bestand, dass zusätzliche Spannungen im Putz auftreten und womöglich weitere der wertvollen Stuckornamente im Inneren der Kirche durch Risse und Abplatzungen zerstört werden.
  2. Die Arbeiten im Kircheninneren mussten zum Schutz des kulturhistorisch wertvollen Inventars staubfrei geschehen.
  3. Insbesondere am Wochenende musste die Nutzung der Kirche und des Kirchengeländes für die Kirchgänger, auch während der fünfwöchigen Bauphase, gefahrlos gewährleistet bleiben.

Unser DIMMER®-Pfahlsystem erfüllt diese Anforderungen in herausragender Weise, da es nicht nur absolut erschütterungsfrei ist, sondern auch sehr flexibel eingesetzt und bauwerksschonend gesteuert werden kann. Aufgrund der wertvollen Inneneinrichtung mussten die Arbeiten im Inneren der Kirche zudem sehr exakt und sauber durchgeführt werden.

Unser Angebot und unsere langjährige Erfahrung aus anderen Projekten überzeugte nicht nur unseren Kunden, sondern auch die zuständige Denkmalschutzbehörde. Die Pfarrkirche und ihre Ausstattung sind im amtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Landes Bayern aufgeführt. Für die Arbeiten bedurfte es daher einer denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis. Mit Hilfe kleiner Montagegruben wurden die DIMMER®-Pfähle an zuvor sorgfältig ausgewählten Positionen unter dem Fundament der Pfarrkirche platziert.

Nachdem die Kirche dauerhaft auf den DIMMER®-Pfählen gegründet wurde, wurden noch die beiden 1908 errichteten Stützpfeiler entfernt. Damit wurde nicht nur eine zusätzliche Ursache für die aufgetretenen Setzungsrisse entfernt, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Kirche ganz im Sinne des Denkmalschutzes wieder hergestellt.

Pfahllageplan zur setzungssicheren Gründung der Pfarrkirche
Pfahllageplan zur setzungssicheren Gründung der Pfarrkirche
Lage und Abmessungen der innen- und außenliegenden Montagegruben für die Montage des DIMMER-Pfahlsystems
Lage und Abmessungen der Montagegruben

Die Kundenreferenz kann bei uns erfragt werden.

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