Fallbeispiel: 4-geschossiges Mehrfamilienhaus gerät in Schieflage

Gründungssanierung und Schieflagenausgleich


Fallbeispiel 4-geschossiges Mehrfamilienhaus gerät in Schieflage

Setzungsprozesse kippen ein Mehrfamilienhaus um 40 cm

In Bobenheim – Roxheim (Rheinland-Pfalz) wurde im linksseitigen Uferbereich des Altrheins im Jahr 1968 ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus in Massivbauweise errichtet. Das Gebäude hat eine Fertigteilfassade und ist komplett unterkellert. Das Bauwerk wurde auf einer 35 cm dicken fugenlosen Stahlbeton-Bodenplatte gegründet. Eine über alle vier Geschosse geführte Dehnungsfuge unterteilt den 47 m langen Baukörper hierbei auf seiner Längsachse in zwei Bereiche.

Durch schleichende Setzungsprozesse senkte sich der 25 m lange östliche Bereich des Gebäudes einseitig um bis zu 40 cm ab. Dies führte zu Schäden im Baukörper in Form von Rissen und deutlichen Fugenverbreiterungen und in der Folge auch zu einer Einschränkung der Wohnnutzung. Ein Gutachten eines ingenieurgeologischen Büros analysierte die Schadenssituation. Das Gebäude war auf einem alten Überflutungsgebiet des Rheinarmes errichtet worden. Hierbei befand sich der durch die Setzungsprozesse abgesackte Gebäudeteil auf einem nicht-tragfähigen Untergrund, der bis in eine Tiefe von 13 m reichte. Die unterschiedliche Tragfähigkeit des Baugrundes führte in der Folge zu der Schieflage.

Problemlösung

Im Austausch mit dem vom Eigentümer beauftragten Ingenieurbüro verschafften wir uns bei der Vor-Ort Besichtigung ein Bild der Lage. Aufgrund der schon verfügbaren detaillierten Informationen machten wir den Vorschlag, den hinteren in Schieflage geratenen Gebäudeteil mit Hilfe von 44 DIMMER®-Pfählen tiefzugründen und anschließend den abgesackten Baukörper erschütterungsfrei um bis zu 40 cm anzuheben. Alle notwendigen Arbeiten konnten so ausgeführt werden, dass die Wohnnutzung des Gebäudes auch während der Arbeiten weiterhin möglich blieb. Als Arbeitszeitraum wurden der Juli und August 2007 vereinbart.
Unter Verzicht auf laute Stemmarbeiten und mit Einschaltung von Fachunternehmen wurden die notwendigen Montagegruben hergestellt und der Stahlbeton-Bodenplattenrand rings um den abgesackten Baukörper freigelegt. Anschließend wurden unter der Bodenplatte 44 DIMMER®-Pfähle bis in 13 m Tiefe hydraulisch vorgetrieben. Nach Einbau der Pfähle wurden 44 Hydraulikzylinder jeweils im Höhenbereich der Pfahlköpfe platziert. Innerhalb eines Tages wurde dann der durch die Setzungsprozesse abgesackte Gebäudeteil wieder um 40 cm angehoben und in eine waagerechte Position zurückgeführt. Nach Anhebung des setzungsgeschädigten Baukörpers hatte die Dehnfuge zwischen den beiden Baukörpern wieder ihre ursprüngliche Breite erhalten. Die zuvor durch die Setzungsprozesse aufgetretenen Risse in den Wänden schlossen sich wieder.

Montageschacht am Gebäude
Montageschacht am Gebäude
Hebung um 40 cm
Hebung um 40 cm
Gehobene Bodenplatte
Bodenplatte des angehobenen Hauses
Dehnfuge im 4. OG vor der Hebung
Dehnfuge im 4. OG vor der Hebung
Dehnfuge im 4. OG nach der Hebung
Dehnfuge im 4. OG nach der Hebung
Pfahllageplan
Pfahllageplan

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